Gründung

24. April 1992

der Verkerhswacht Jerichower Land e.V.

Es knallt immer öfter im Landkreis. Waren es im ersten Halbjahr’91 noch 458 Unfälle, stieg die Zahl im Zeitraum der ersten Hälfte dieses Jahres dramatisch auf 639. Die Polizei steht wegen personeller Unterbesetzung der Entwicklung machtlos gegenüber. Kann eigentlich nur noch die Unfälle aufnehmen und Statistiken führen. Genau da setzt die Verkehrswacht an. Geschäftsführer Joachim Borghans: „Jeder Unfall ist einer zuviel.” Verkehrs-Teilnehmer-Schulung schon im frü­hen Kindesalter, spielerisch vermittelt, aber auch Aktionen gegen Alkohol am Steuer oder KFZ-Beleuchtungsaktionen; nur einige Punkte im umfangreichen Vereinskonzept.
Joachim Borghans war schon zu DDR-Zeiten aktiver freiwilliger Helfer der damaligen Volkspolizei. Zusammen mit einigen anderen engagierten Leuten wie dem Polizei-Oberkpmmissar Eberhard Som­mermeier gründete er am 24. April dieses Jahres die Ver­kehrswacht des Landkreises. 35 eingetragene Mitglieder hat der Verein zur Zeit. Als Schirmherr füngiert Landrat Wolfgang März. Neben dem Vorstand hat sich ein beratender Beirat gebildet.
Das Programm des gemein­nützigen Vereins spricht alle an, die sich irgendwie im Verkehr bewegen. Die Lütten im Vorschulalter lernen, wie man sich als Fußgänger richtig zu bewegen hat. Die älteren kön­nen sogar eine Art Führer­schein für ihr Fahrrad machen. Wie für Mamas und Papas Auto gibt’s auch für die Kids „TÜV”-Plaketten. Aber nur, wenn das Bike absolut verkehrssicher ist.
Teenies ab dem 13. Lebensjahr bildet die Verkehrswacht zu Schülerlotsen aus. Jugendli­chen Motorrad-Fahrern bietet der Verein ein Sicherheitstrai­ning an. Ältere Semester werden direkt im Senioren-Heim über das richtige verhalten im Straßenverkehr informiert. Auto-Fahrer können auf speziellen Schulungen von Fahrschulleh­rern wichtige Tips bekommen. Beispiel: Beleuchtung oder Fahren im Ausland.
Das Wochenende ließen Mitglieder der Verkehrswacht sausen, um auf möglichst vielen Volksfesten Verkehrstage durchzuführen. Den Jüngsten das richtige Verhalten auf dem Fahrrad zu zeigen. Selbst zusammengestellte Parcours sind da eine Selbstverständichkeit.
Die nächste Aktion des Verei­nes wird die größte bisher sein: Anfang Oktober, der genaue Termin steht noch nicht fest, veranstaltet die Verkehrswacht einen Sicherheitstag.
Das ganze umrahmt von einem Volksfest. Auf Mitgliedersuche ist der Verein immer. Wer also Lust hat,sich zu engagieren: einfach mal bei Joachim Borghans vor beigehen. Der sitzt mit im Verkehrsamt des Landkreises. In den alten Kasernen, August-Bebel-Straße. Der Jahresbeitrag liegt bei 15 Mark.
Aus „Der Burger Volksstimme vom 12.08.1992″